Buchhaltung: Selbst machen oder an eine Treuhand delegieren?

BlogLiquidität & Management3. November 2025
Buchhaltung: Selbst machen oder an eine Treuhand delegieren?

Einleitung

Wenn man seine Tätigkeit in der Schweiz startet, kommt die Frage schnell auf: Kann ich meine Buchhaltung selbst führen, oder muss ich eine externe Treuhand beauftragen? Die Antwort ist nicht für alle gleich.

Einerseits ermöglicht die interne Verwaltung der Buchhaltung, die Kosten zu kontrollieren und die vollständige Kontrolle über die eigenen Zahlen zu behalten. Andererseits schafft die Delegation an einen Fachmann Zeit und reduziert das Risiko kostspieliger Fehler.

Doch dazwischen gibt es eine weniger sichtbare Realität: die tatsächlich jeden Monat aufgewendete Zeit, die erforderlichen Kompetenzen, die zu beherrschenden Tools und vor allem die Gesamtkosten jeder Option, wenn man alles zusammenrechnet.

Dieser Artikel vergleicht die beiden Ansätze auf konkrete Weise. Sie erfahren, was die interne Verwaltung wirklich bedeutet, wie viel eine Treuhand in der Schweiz kostet, die Vor- und Nachteile jeder Lösung und wie Sie je nach Ihrem Tätigkeitsprofil wählen können. Sie werden auch sehen, dass es einen dritten Weg gibt: die hybride Lösung, die beide Ansätze kombiniert.

Ziel: Ihnen die faktischen Elemente zu liefern, um eine fundierte, auf Ihre Situation zugeschnittene Entscheidung zu treffen.

📌 Zusammenfassung (TL;DR)

Die Buchhaltung selbst zu führen kostet scheinbar weniger, erfordert aber Zeit, Kompetenzen und Tools. Die Delegation an eine Treuhand kostet je nach Komplexität zwischen 1'500 und 6'000 CHF pro Jahr, garantiert aber Konformität und Seelenfrieden.

Die Wahl hängt von Ihrem Profil ab: einfache Tätigkeit und verfügbare Zeit begünstigen die interne Verwaltung, komplexe Struktur oder fehlende Kompetenzen rechtfertigen die Auslagerung. Eine hybride Lösung existiert: Fakturierung intern mit konformen Tools, jährliche Buchhaltung delegiert.

Die Buchhaltung selbst führen: Was das wirklich bedeutet

Die interne Verwaltung der Buchhaltung ist weit mehr als nur Rechnungen zu erstellen. Sie müssen alle Buchhaltungsbelege erfassen, Ausgaben verbuchen, Bankabstimmungen durchführen und die vierteljährlichen MWST-Abrechnungen vorbereiten.

Der Jahresabschluss erfordert ebenfalls besondere Aufmerksamkeit: Abschreibungen, Rückstellungen, Anpassungen. Nicht zu vergessen die gesetzlichen Verpflichtungen in der Schweiz, die durch das Obligationenrecht und das Mehrwertsteuergesetz definiert sind.

Diese Verwaltung erfordert Zeit, Sorgfalt und spezifische Kompetenzen, um kostspielige Fehler zu vermeiden.

Die erforderlichen Kompetenzen für die eigene Buchhaltung

Um die eigene Buchhaltung selbst zu führen, müssen Sie die grundlegenden Buchhaltungsprinzipien beherrschen: Soll, Haben, Schweizer Kontenplan. Die Schweizer MWST erfordert ein präzises Verständnis der Sätze (8.1%, 3.8%, 2.6%) und der Abzugsregeln.

Sie müssen auch wissen, wie man periodische Abrechnungen vorbereitet und eine vereinfachte Bilanz interpretiert. Einige Aspekte bleiben für motivierte Unternehmer zugänglich, andere erfordern jedoch eine spezifische Ausbildung.

Um die Optionen der MWST-Abrechnung zu verstehen, konsultieren Sie unseren Leitfaden zur effektiven Methode und zum Pauschalsteuersatz.

Die tatsächlich zu investierende Zeit pro Monat

Für ein Kleinstunternehmen mit wenigen Transaktionen rechnen Sie mit 2 bis 4 Stunden pro Monat. Ein KMU mit mehr Aktivität benötigt leicht 8 bis 15 Stunden monatlich.

Diese Zeit umfasst die Erfassung der Belege, die Ablage der Dokumente, die MWST-Abrechnungen, die Zahlungsüberwachung und den Bankabgleich. Hinzu kommen die Spitzen am Jahresende.

Diese von Ihrer Haupttätigkeit abgezogene Zeit hat Opportunitätskosten: Jede Stunde, die für die Buchhaltung aufgewendet wird, ist eine Stunde, die nicht Ihren Kunden in Rechnung gestellt wird.

Die Buchhaltung selbst machen: Vorteile und Grenzen

Die interne Verwaltung der Buchhaltung bietet echte Vorteile, insbesondere finanzielle. Sie bringt aber auch Einschränkungen mit sich, die objektiv gemessen werden müssen.

Hier ist eine ausgewogene Analyse beider Aspekte, um Ihnen zu helfen zu beurteilen, ob diese Option Ihrer Situation und Ihren Fähigkeiten entspricht.

Die Vorteile der internen Verwaltung

Die direkte Ersparnis ist erheblich: zwischen 1500 und 5000 CHF pro Jahr an Honoraren für eine externe Treuhand werden eingespart. Sie behalten die vollständige Kontrolle über Ihre Finanzdaten und haben eine Echtzeit-Übersicht über Ihre Liquidität.

Diese Autonomie erleichtert schnelle Entscheidungen. Sie warten nicht auf Rückmeldungen Dritter, um Ihre Situation zu kennen. Diese Option eignet sich besonders für einfache Strukturen und Unternehmer mit soliden Buchhaltungskenntnissen.

Die zu berücksichtigenden Nachteile und Risiken

Das Fehlerrisiko ist real: falsch berechnete MWST, vergessene Rückstellungen, falsche Abschreibungen. Diese Fehler können bei steuerlichen Nachforderungen teuer werden.

Die investierte Zeit lenkt Ihre Energie von der Haupttätigkeit ab. Der administrative Stress häuft sich, besonders in Abrechnungsperioden. Sie verlieren auch den Zugang zur strategischen Beratung eines Fachmanns.

Die Komplexität nimmt mit dem Wachstum Ihres Unternehmens zu, wodurch die interne Verwaltung zunehmend weniger tragfähig wird.

An eine Treuhand delegieren: Leistungen und tatsächliche Kosten

Eine Treuhand übernimmt die gesamte oder einen Teil Ihrer Buchhaltung. Die angebotenen Dienstleistungen variieren je nach Mandat, vom Minimalpaket bis zur vollständigen Begleitung.

Zu verstehen, was in den Standardleistungen enthalten ist und was zusätzliche Kosten verursacht, ermöglicht es Ihnen, Ihr Jahresbudget zu planen und böse Überraschungen zu vermeiden.

Was eine Standard-Treuhandleistung umfasst

Ein Basismandat umfasst in der Regel die laufende Buchhaltung, die vierteljährlichen MWST-Abrechnungen, den Jahresabschluss und eine elementare Steuerberatung.

Bestimmte Leistungen werden zusätzlich in Rechnung gestellt: vertiefte Steuerberatung, Strukturoptimierung, Begleitung bei Kontrollen, Gesellschaftsgründungen. Treuhandfirmen bieten oft Leistungen à la carte je nach Ihren Bedürfnissen an.

Klären Sie den Umfang des Mandats von Anfang an, um Ihr Budget zu kontrollieren.

Preisspanne in der Schweiz

Für einen Selbständigen mit einfacher Tätigkeit rechnen Sie mit 1500 bis 3000 CHF pro Jahr. Ein KMU mit 2 bis 5 Mitarbeitern zahlt zwischen 3000 und 6000 CHF jährlich.

Grössere Strukturen überschreiten leicht 6000 bis 15000 CHF oder mehr. Das Transaktionsvolumen, die Komplexität der Tätigkeit und die Häufigkeit der Leistungen beeinflussen direkt den Tarif.

Fordern Sie mehrere detaillierte Offerten an, um die Angebote zu vergleichen und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln.

Die Buchhaltung auslagern: Vorteile und Einschränkungen

Die Delegation der Buchhaltung an einen Fachmann bringt Sicherheit und Expertise, bedeutet aber auch Kosten und eine gewisse Abhängigkeit.

Hier ist eine objektive Analyse der Vorteile und Nachteile der Auslagerung, um Ihnen zu helfen, das Für und Wider je nach Ihrer Situation abzuwägen.

Die Vorteile der Auslagerung

Sie profitieren von professioneller Expertise und garantierter Konformität mit den Schweizer Normen. Der Zeitgewinn ist beträchtlich: Sie konzentrieren sich auf Ihr Kerngeschäft, während der Fachmann das Administrative verwaltet.

Sie erhalten auch Zugang zu Steuerberatung und Optimierungsmöglichkeiten. Die rechtliche Sicherheit und die Ruhe sind die Investition wert, besonders für komplexe oder schnell wachsende Strukturen.

Die Nachteile der Delegation

Die monatlichen oder jährlichen Kosten stellen einen erheblichen Budgetposten dar, besonders beim Start. Sie schaffen eine Abhängigkeit von Ihrem Dienstleister und müssen dessen Bearbeitungsfristen einhalten.

Die Übersicht über Ihre Liquidität wird weniger unmittelbar. Eine regelmässige Kommunikation ist notwendig, um Dokumente zu übermitteln und Dossiers zu verfolgen. Sie verlieren auch einen Teil der direkten Kontrolle über Ihre Finanzen.

Die Wahl der Treuhand ist daher entscheidend für eine effiziente Zusammenarbeit.

Finanzvergleich: Was sind die wahren Kosten jeder Option?

Über die Treuhänder-Honorare oder die aufgewendete Zeit hinaus beinhaltet jede Option direkte und indirekte Kosten, die beziffert werden müssen, um objektiv zu vergleichen.

Hier ist eine detaillierte Analyse der tatsächlichen Kosten der internen Verwaltung und der Auslagerung, mit konkreten Beispielen je nach Unternehmensprofil.

Gesamtkosten der internen Verwaltung

Eine Buchhaltungssoftware kostet zwischen 500 und 2000 CHF pro Jahr. Fügen Sie 300 bis 800 CHF für Weiterbildung hinzu, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die investierte persönliche Zeit stellt den grössten Posten dar.

Für einen Selbständigen, der 100 CHF/Stunde abrechnet und 4 Stunden monatlich aufwendet, sind das 4800 CHF entgangener Gewinn pro Jahr. Ohne die potenziellen Kosten von Fehlern zu berücksichtigen: MWST-Nachforderungen, Strafen, Korrekturen.

Realistische Gesamtkosten für einen Selbständigen: 6000 bis 8000 CHF/Jahr an direkten und indirekten Kosten.

Gesamtkosten der Auslagerung

Die jährlichen Honorare einer externen Treuhand variieren je nach Profil: 2000 bis 3000 CHF für einen einfachen Selbständigen, 4000 bis 6000 CHF für ein kleines KMU.

Fügen Sie die Koordinationszeit hinzu: etwa 1 bis 2 Stunden pro Monat, um Dokumente zu übermitteln und mit Ihrer Treuhand auszutauschen. Sie können ein internes Fakturierungstool beibehalten, um die Kontrolle über die Zahlungseingänge zu behalten.

Gesamtkosten für einen Selbständigen: 2500 bis 4000 CHF/Jahr, wodurch Zeit für umsatzgenerierende Aktivitäten frei wird.

Wie wählen Sie die beste Option für Ihre Situation?

Es gibt keine universelle Lösung. Die richtige Wahl hängt von Ihrem Profil, Ihren Kompetenzen, Ihrer verfügbaren Zeit und der Komplexität Ihrer Tätigkeit ab.

Hier sind praktische Empfehlungen je nach Situation, um Ihnen zu helfen, die für Ihr Unternehmen am besten geeignete Option zu identifizieren.

Profile, die für die interne Verwaltung geeignet sind

Die interne Verwaltung eignet sich für Selbständige mit einfacher Tätigkeit, wenigen Transaktionen und soliden Buchhaltungskenntnissen. Sie müssen verfügbare Zeit haben und die administrative Last akzeptieren.

Beim Start mit knappem Budget ist dies eine tragfähige Option. Verwenden Sie geeignete Tools zur Vereinfachung: BePaid ermöglicht es, konforme QR-Rechnungen zu erstellen, Zahlungen zu verfolgen und Mahnungen ohne technische Kenntnisse zu automatisieren.

Dies reduziert die Komplexität der täglichen Fakturierung erheblich.

Profile, die eine Treuhand benötigen

Eine Treuhand wird unerlässlich für KMU mit Mitarbeitern, komplexe Strukturen (Gesellschaften, hohe MWST) oder schnell wachsende Unternehmen.

Wenn Sie in einem regulierten Sektor tätig sind oder wenn Sie weder Buchhaltungskenntnisse noch Zeit haben, ist die Auslagerung zwingend. Die rechtliche Sicherheit und der Zugang zur strategischen Beratung sind die Investition bei weitem wert.

Die Kosten eines steuerlichen Fehlers übersteigen oft die jährlichen Honorare einer kompetenten Treuhand.

Die hybride Lösung: Intern und extern kombinieren

Viele KMU verfolgen einen Zwischenansatz: tägliche Verwaltung intern (Fakturierung, Zahlungsüberwachung mit Tools wie BePaid) und Treuhand für den Jahresabschluss und die Steuerberatung.

Diese Formel bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis: Sie behalten die operative Kontrolle und Reaktionsfähigkeit bei und sichern gleichzeitig die komplexen Aspekte ab. Reduzierte jährliche Kosten (1000 bis 2500 CHF nur für den Abschluss) mit Seelenfrieden.

Dies ist oft der ideale Kompromiss zwischen Autonomie und Sicherheit.

Die Frage, ob man seine Buchhaltung selbst führt oder an eine Treuhand delegiert, hat keine universelle Antwort. Alles hängt von Ihrem Aktivitätsvolumen, Ihren Kompetenzen, der verfügbaren Zeit und Ihrem Budget ab. Für Kleinstunternehmen und Selbständige mit einfacher Tätigkeit bleibt die interne Verwaltung tragfähig und wirtschaftlich, vorausgesetzt man beherrscht die Grundlagen und ist bereit, einige Stunden pro Monat dafür aufzuwenden. Komplexere oder stark wachsende Strukturen finden trotz höherer Kosten mehr Wert in der Auslagerung.

Die hybride Lösung stellt oft den besten Kompromiss dar: Fakturierung und tägliche Überwachung selbst verwalten mit geeigneten Tools, während Jahresabschluss und Steuererklärungen einem Fachmann anvertraut werden. Dieser Ansatz kombiniert Kostenkontrolle und rechtliche Sicherheit.

Unabhängig von Ihrer Entscheidung, beginnen Sie damit, Ihre Fakturierung zu vereinfachen. Mit BePaid erstellen Sie Ihre konformen QR-Rechnungen in wenigen Klicks, automatisieren Ihre Mahnungen und behalten die Kontrolle über Ihre Liquidität, ohne unnötige Komplexität. Kostenlose Version verfügbar zum unverbindlichen Testen.

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