Forderungsmanagement: Mahnungen, Betreibungen und Inkasso unbezahlter Rechnungen

BlogZahlungen & Banken8. November 2025
Forderungsmanagement: Mahnungen, Betreibungen und Inkasso unbezahlter Rechnungen

Einleitung

Eine unbezahlte Rechnung ist mehr als nur ein Ärgernis. Es ist ein Loch in Ihrer Liquidität, verlorene Zeit mit Mahnungen und manchmal erheblicher Stress. Dennoch resultieren die meisten Zahlungsausfälle nicht aus bösem Willen: Vergessen, administrative Probleme oder vorübergehende Schwierigkeiten sind oft die Ursache.

Die Kundenmahnung muss daher schrittweise und methodisch erfolgen. Sie beginnt mit einer höflichen Erinnerung und wird bei Bedarf bestimmter. Wenn die gütliche Phase scheitert, bietet die Betreibung in der Schweiz einen klaren rechtlichen Rahmen mit dem Zahlungsbefehl. Als letztes Mittel kann ein Inkassobüro übernehmen.

Dieser Leitfaden stellt Ihnen die konkreten Schritte des Rechnungsinkassos vor: Briefvorlagen, einzuhaltende Fristen, rechtliche Verfahren und Werkzeuge zum Schutz Ihrer Liquidität. Das Ziel ist nicht, die Geschäftsbeziehung abzubrechen, sondern das zurückzuerhalten, was Ihnen zusteht, während ein professioneller Dialog aufrechterhalten wird.

📌 Zusammenfassung (TL;DR)

Die Verwaltung von Zahlungsausfällen folgt einem dreistufigen Prozess: schrittweise gütliche Mahnung (höfliche Erinnerung, bestimmte Mahnung, Zahlungsaufforderung), offizielles Betreibungsverfahren über den Zahlungsbefehl, dann eventueller Rückgriff auf ein Inkassobüro. Jeder Schritt hat seine Regeln und Fristen.

Die Prävention bleibt die beste Strategie: klare Rechnungen, präzise Zahlungsfristen und automatisierte Nachverfolgung reduzieren die Risiken von Zahlungsausfällen erheblich.

Die Schritte der gütlichen Mahnung

Bevor Sie ein formelles Rechnungsinkasso-Verfahren einleiten, bleibt die gütliche Mahnung Ihr bestes Mittel. Sie bewahrt die Geschäftsbeziehung und ermöglicht gleichzeitig die Eintreibung Ihrer Forderungen.

Erste Erinnerung (5-10 Tage nach Fälligkeit): Eine höfliche Nachricht, die einfach an die Fälligkeit erinnert. Manchmal hat der Kunde vergessen oder die Rechnung ist in seinen E-Mails verloren gegangen.

Zweite Mahnung (15-20 Tage): Der Ton wird bestimmter. Sie erwähnen die Zahlungsbedingungen und die möglichen Folgen einer längeren Verzögerung.

Zahlungsaufforderung (30 Tage): Die letzte Warnung vor Einleitung einer Betreibung. Dieses Dokument muss per Einschreiben versandt werden und die bevorstehenden rechtlichen Schritte ausdrücklich erwähnen.

Dokumentieren Sie jeden Kontakt: Datum, verwendeter Kanal, Antwort des Kunden. Diese Nachweise sind nützlich, wenn Sie zum nächsten Schritt übergehen müssen. Um Ihre Zahlungschancen von Anfang an zu optimieren, konsultieren Sie unseren Leitfaden über das richtige Timing zum Versenden einer Rechnung.

Vorlagen für Mahnschreiben

Eine wirksame Kundenmahnung beruht auf dem richtigen Gleichgewicht zwischen Bestimmtheit und Professionalität. Hier sind konkrete Formulierungen für jede Stufe, angepasst an den Schweizer Kontext.

Diese Vorlagen ermöglichen es Ihnen, Ihre Erinnerungen zu strukturieren, ohne Zeit mit dem Verfassen jeder Nachricht zu verlieren. Wichtig: Passen Sie den Ton an die Situation und den betreffenden Kunden an.

Bewahren Sie eine Aufzeichnung jeder versandten Mahnung auf. Wenn Sie zu einem Inkassoverfahren übergehen müssen, beweisen diese Dokumente Ihre gütlichen Lösungsversuche.

Erste Erinnerung: der höfliche Ton

"Guten Tag [Name], wir stellen fest, dass die Rechnung Nr. [XXX] über einen Betrag von [XXX] CHF, fällig am [Datum], noch nicht beglichen wurde. Es handelt sich möglicherweise um ein Versehen Ihrerseits. Könnten Sie die Zahlung baldmöglichst vornehmen? Falls Sie ein Problem mit dieser Rechnung hatten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Mit freundlichen Grüssen."

Diese erste Erinnerung bleibt wohlwollend. Sie unterstellen dem Kunden guten Glauben und bieten ihm einen Ausweg. Erwähnen Sie immer die Rechnungsnummer, den genauen Betrag und das Fälligkeitsdatum.

Eine E-Mail genügt in diesem Stadium in der Regel. Viele Verzögerungen resultieren einfach aus einem Versehen oder einem administrativen Problem auf Kundenseite.

Zweite Mahnung: die professionelle Bestimmtheit

"Guten Tag [Name], trotz unserer Erinnerung vom [Datum] bleibt die Rechnung Nr. [XXX] über einen Betrag von [XXX] CHF unbezahlt. Wir bitten Sie, diese Situation innerhalb von 10 Tagen zu regeln. Nach Ablauf dieser Frist werden Verzugszinsen von [X]% gemäss unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen angewendet. Wir stehen Ihnen zur Verfügung, um eine Lösung zu finden. Mit freundlichen Grüssen."

Der Ton wird härter, ohne aggressiv zu werden. Sie erwähnen die konkreten Folgen: Verzugszinsen, genaue Frist. Das zeigt, dass Sie die Angelegenheit ernst nehmen.

Versenden Sie diese Mahnung per E-Mail mit Lesebestätigung oder per einfachem Brief, wenn der Kunde nicht auf E-Mails antwortet.

Zahlungsaufforderung: die letzte Warnung

"Sehr geehrte Damen und Herren, in Ermangelung der Begleichung der Rechnung Nr. [XXX] über einen Betrag von [XXX] CHF trotz unserer Mahnungen vom [Daten] fordern wir Sie hiermit förmlich auf, die Zahlung innerhalb von 10 Tagen ab Erhalt dieses Schreibens vorzunehmen. Nach Ablauf dieser Frist werden wir ohne weitere Mitteilung ein Inkassoverfahren beim Betreibungsamt einleiten."

Diese Zahlungsaufforderung muss per Einschreiben mit Rückschein versandt werden. Sie stellt die letzte Stufe vor dem rechtlichen Verfahren dar.

Der Ton ist formell und unmissverständlich. Sie erwähnen ausdrücklich den bevorstehenden Zahlungsbefehl. Bewahren Sie den Versandnachweis sorgfältig auf.

Das Betreibungsverfahren in der Schweiz

Wenn die gütliche Mahnung scheitert, bietet das Schweizer Recht ein System des Rechnungsinkassos über das Betreibungsamt. Dieses Verfahren ist für alle Gläubiger zugänglich, ohne dass ein Anwalt obligatorisch ist.

Schritt 1: Betreibungsbegehren – Sie reichen einen Antrag beim Betreibungsamt des Wohnsitzes des Schuldners ein. Kosten: zwischen 40 und 200 CHF je nach Betrag.

Schritt 2: Zahlungsbefehl – Das Amt benachrichtigt den Schuldner offiziell, der 10 Tage Zeit hat, Rechtsvorschlag zu erheben oder zu zahlen.

Schritt 3: Rechtsöffnung oder Pfändung – Ohne Rechtsvorschlag können Sie die Pfändung von Vermögenswerten oder die Sperrung von Bankkonten beantragen. Bei Rechtsvorschlag müssen Sie vor Gericht gehen, um eine Rechtsöffnung zu erhalten.

Der Schuldner kann ohne Begründung Rechtsvorschlag erheben. In diesem Fall müssen Sie Ihre Forderung vor einem Richter beweisen, was das Verfahren verlängert und verkompliziert.

Der Zahlungsbefehl: Gebrauchsanweisung

Der Zahlungsbefehl ist das offizielle Dokument, das die Betreibung einleitet. Um ihn einzureichen, wenden Sie sich an das Betreibungsamt des Kantons, in dem Ihr Schuldner wohnt.

Erforderliche Dokumente: Originalrechnung, Nachweise der Mahnungen, vollständige Koordinaten des Schuldners. Einige Ämter akzeptieren Online-Einreichungen.

Kosten: Die Gebühren variieren je nach Höhe der Forderung. Rechnen Sie mit 40 CHF für eine Forderung von 500 CHF, bis zu 200 CHF für 50'000 CHF und mehr.

Der Schuldner erhält den Zahlungsbefehl und hat 10 Tage Zeit zu reagieren. Wenn er zahlt, ist die Angelegenheit erledigt. Wenn er Rechtsvorschlag erhebt, müssen Sie Ihre Forderung vor Gericht beweisen. Ohne Reaktion können Sie nach 20 Tagen die Pfändung beantragen.

Ein Inkassobüro beauftragen

Bei hohen Forderungen oder hartnäckigen Kunden kann ein Inkassobüro übernehmen. Diese Fachleute verwalten den gesamten Prozess: Mahnungen, Verhandlungen, rechtliche Verfahren.

Wann auslagern: Beträge über 5'000 CHF, Kunden, die Ihre Mahnungen systematisch ignorieren, fehlende Zeit zur Verwaltung der Angelegenheit oder Bedarf an juristischem Fachwissen.

Preismodelle: Die meisten Agenturen arbeiten auf Erfolgsbasis (15-30% des eingezogenen Betrags), einige berechnen eine Pauschale, andere kombinieren beides. Prüfen Sie immer, wer die Kosten des Betreibungsamtes trägt.

Vorteile: Juristische Expertise, Zeitersparnis, erhöhter psychologischer Druck auf den Schuldner. Grenzen: Hohe Kosten, Kontrollverlust über die Kundenbeziehung, keine Garantie für Inkasso, wenn der Schuldner zahlungsunfähig ist.

Wählen Sie eine Agentur, die Mitglied eines anerkannten Berufsverbands in der Schweiz ist, um zweifelhafte Praktiken zu vermeiden.

Zahlungsausfälle mit BePaid vermeiden

Die beste Strategie für das Rechnungsinkasso bleibt die Prävention. BePaid hilft Ihnen, Zahlungsverzögerungen durch Automatisierung drastisch zu reduzieren.

Programmierbare automatische Erinnerungen: Konfigurieren Sie Mahnungen, die automatisch 3, 7 oder 15 Tage nach Fälligkeit versandt werden. Sie vergessen nie eine Nachverfolgung.

Echtzeitverfolgung: Das Dashboard zeigt sofort überfällige Rechnungen, geschuldete Beträge und die Zahlungshistorie jedes Kunden an. Entdecken Sie alle Funktionen auf unserer Seite zu Rechnungen.

Prävention ab der Rechnungsstellung: Fordern Sie Anzahlungen bei grossen Projekten, vermeiden Sie Rechnungsfehler, die Zahlungen verzögern, und pflegen Sie ein rigoroses Liquiditätsmanagement.

Mit BePaid verbringen Sie weniger Zeit damit, Zahlungen hinterherzulaufen, und mehr Zeit damit, Ihr Geschäft zu entwickeln.

Das Inkasso unbezahlter Rechnungen folgt einem klaren Ablauf: von der gütlichen Mahnung bis zum Zahlungsbefehl hat jeder Schritt seine Bedeutung. Eine erste höfliche Erinnerung genügt oft, um ein einfaches Versehen zu lösen. Wenn der Kunde nicht reagiert, bereiten professionelle Bestimmtheit und die Zahlungsaufforderung den Boden für ein eventuelles Betreibungsverfahren.

Die beste Strategie bleibt jedoch die Prävention. Klare Rechnungen, die zum richtigen Zeitpunkt versandt werden, explizite Zahlungsbedingungen und eine rigorose Nachverfolgung reduzieren die Risiken von Zahlungsausfällen erheblich. Die Automatisierung der Erinnerungen spart Ihnen Zeit und hält einen konstanten Druck ohne manuellen Aufwand aufrecht.

Mit BePaid automatisieren Sie Ihre Mahnungen und verfolgen den Status jeder Rechnung in Echtzeit. Erstellen Sie konforme QR-Rechnungen, programmieren Sie Ihre automatischen Erinnerungen und konzentrieren Sie sich auf Ihr Geschäft statt auf das Nachjagen von Zahlungen. Testen Sie kostenlos bis zu 10 Rechnungen und 5 Kunden, ohne Verpflichtung.

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