Kartenzahlung: Vorteile, Kosten und Konsequenzen für ein KMU

BlogZahlungen & Banken7. Dezember 2025
Kartenzahlung: Vorteile, Kosten und Konsequenzen für ein KMU

Einleitung

Der Kunde zückt seine Bankkarte. Sie haben kein Terminal. Er zahlt bar... oder gar nicht. Diese Situation ist in Schweizer Geschäften und KMU trotz der Entwicklung der Zahlungsgewohnheiten noch häufig anzutreffen.

Die Akzeptanz von Kartenzahlungen ist für viele Unternehmen keine Option mehr. Es ist eine Kundenerwartung. Aber die Installation eines Zahlungsterminals verursacht Kosten: Provision auf jede Transaktion, monatliche Gebühren, Hardware, Acquiring-Vertrag mit Ihrer Bank oder einem spezialisierten Anbieter.

Für ein KMU können diese Kartenzahlungsgebühren schnell auf die Margen drücken. Besonders wenn Sie die Tarifstruktur nicht verstehen. Zwischen variablen Prozentsätzen, Fixkosten und Auszahlungsfristen ist es schwierig, die tatsächlichen Kosten zu antizipieren.

Dieser Leitfaden stellt Ihnen die verschiedenen in der Schweiz verfügbaren Lösungstypen vor, erläutert die zu erwartenden Gebühren und bietet eine konkrete Simulation. Sie erfahren auch, wie Sie Anbieter vergleichen können und welche Argumente Sie intern zur Überzeugung nutzen können. Das Ziel: eine fundierte Entscheidung zu treffen, die Ihr Liquiditätsmanagement verbessert, anstatt es zu verkomplizieren.

📌 Zusammenfassung (TL;DR)

Kartenzahlungen beinhalten Transaktionsgebühren (1,5% bis 3% je nach Kartentyp), monatliche Fixkosten (Terminal-Miete, Acquiring-Vertrag) und manchmal versteckte Gebühren. Die Auszahlungsfristen variieren je nach Anbieter zwischen 24 Stunden und 5 Tagen. Um die richtige Lösung zu wählen, vergleichen Sie die Gesamttarife, überprüfen Sie die Vertragsbedingungen und bevorzugen Sie Transparenz.

Warum Kartenzahlungen im Jahr 2025 akzeptieren?

Die Erwartungen der Kunden haben sich entwickelt. Im Jahr 2025 ist kontaktloses Bezahlen zur Norm geworden, und die Ablehnung von Kartenzahlungen kann Umsatzeinbussen bedeuten.

Für ein KMU bietet die Akzeptanz von Kartenzahlungen mehrere konkrete Vorteile:

  • Erhöhung des durchschnittlichen Warenkorbs: Kunden geben in der Regel mehr aus, wenn sie mit Karte bezahlen
  • Reduzierung von Zahlungsausfällen: Die Zahlung erfolgt sofort und ist garantiert
  • Beschleunigung der Zahlungseingänge: Sie müssen nicht mehr 30 Tage warten, bis eine Rechnung bezahlt wird
  • Verbesserung des Kundenerlebnisses: Einfachheit und Schnelligkeit an der Kasse

Die Karte wird zu einem erwarteten Standard, ebenso wie andere moderne Zahlungsmittel.

Die verschiedenen Arten von Kartenzahlungslösungen

Schweizer KMU haben je nach Tätigkeit die Wahl zwischen mehreren Lösungstypen:

Stationäre Terminals: Am Verkaufsort installiert, eignen sie sich für Geschäfte mit festem Standort (Läden, Restaurants).

Mobile Terminals: Tragbar und über 4G oder Bluetooth verbunden, passen sie sich Dienstleistungen zu Hause, Märkten oder Veranstaltungen an.

Online-Zahlung: Integration auf einer Website für E-Commerce mit sicheren 3D-Secure-Lösungen.

Integrierte Lösungen: Kombination mehrerer Kanäle (physisch + online) mit einem einzigen Acquiring-Vertrag und zentralisierter Verwaltung.

Die Wahl hängt von Ihrem Geschäftsmodell und Ihren Mobilitätsbedürfnissen ab.

Was kostet Kartenzahlung wirklich?

Die Kosten der Kartenzahlung setzen sich aus mehreren Elementen zusammen, die sich addieren. Das Verständnis dieser Struktur ist entscheidend, um die tatsächlichen Auswirkungen auf Ihre Marge zu bewerten.

Drei grosse Kategorien von Gebühren bilden die Gesamtkosten:

  • Die Transaktionsgebühren (Provision auf jede Zahlung)
  • Die monatlichen Fixkosten (Miete, Abonnement)
  • Die versteckten Gebühren (Konfiguration, Kündigung, Chargebacks)

Eine vollständige Analyse muss alle diese Elemente berücksichtigen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Die Transaktionsgebühren

Die Terminal-Provision stellt die Hauptkosten dar. Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

  • Interchange Fees: Interbankengebühren, die an die kartenausgebende Bank weitergeleitet werden
  • Acquiring-Provision: Marge des Anbieters, der das Terminal verwaltet

In der Schweiz liegen die typischen Spannen bei:

  • Schweizer Debitkarten (Maestro, Debit Mastercard): 1% bis 1,5%
  • Schweizer Kreditkarten (Visa, Mastercard): 1,5% bis 2,5%
  • Internationale Karten: 2% bis 3%
  • American Express: 2,5% bis 3,5%

Diese Sätze variieren je nach Transaktionsvolumen und Verhandlungsmacht.

Die monatlichen Fixkosten

Über die Provisionen hinaus fallen Fixkosten an:

Zahlungsterminal:

  • Miete: 30 bis 80 CHF/Monat je nach Modell
  • Kauf: 300 bis 800 CHF (Amortisation über 3-5 Jahre)

Service-Abonnement:

  • Monatliche Gebühren: 0 bis 50 CHF je nach Anbieter
  • Einige Anbieter kompensieren durch höhere Provisionen

Wartung und Support:

  • Inbegriffen oder separat berechnet: 10 bis 30 CHF/Monat

Für ein kleines Geschäft können diese Fixkosten 40 bis 100 CHF monatlich ausmachen, unabhängig vom Transaktionsvolumen.

Die versteckten Gebühren, die zu beachten sind

Einige Kosten erscheinen nicht immer klar in den Angeboten:

Konfigurationsgebühren: 50 bis 200 CHF bei der Installation (Aktivierung, Parametrierung).

Vorzeitige Kündigungsgebühren: Bis zu mehreren hundert Franken, wenn Sie vor Ende des Acquiring-Vertrags aussteigen.

Gebühren für internationale Zahlungen: Zuschlag von 0,5% bis 1,5% auf ausländische Karten.

Chargeback-Gebühren: 15 bis 50 CHF pro Rückbuchung (Kundenreklamation).

Monatliche Mindestgebühren: Einige Verträge verlangen eine Mindestprovision, auch wenn Sie wenig einnehmen.

Lesen Sie den Vertrag sorgfältig durch und verlangen Sie eine vollständige Liste der Gebühren.

Kostensimulation für ein Schweizer KMU

Hier sind drei konkrete Szenarien, um die tatsächlichen Auswirkungen auf Ihr Budget zu verstehen:

Kleines Geschäft (10'000 CHF/Monat)

  • Durchschnittliche Provision: 2% = 200 CHF
  • Fixkosten: 60 CHF
  • Monatliche Gesamtkosten: 260 CHF (2,6% des Umsatzes)
  • Jährliche Kosten: 3'120 CHF

Mittleres Geschäft (50'000 CHF/Monat)

  • Durchschnittliche Provision: 1,8% = 900 CHF
  • Fixkosten: 70 CHF
  • Monatliche Gesamtkosten: 970 CHF (1,94% des Umsatzes)
  • Jährliche Kosten: 11'640 CHF

Grosses Geschäft (150'000 CHF/Monat)

  • Durchschnittliche Provision: 1,5% = 2'250 CHF
  • Fixkosten: 80 CHF
  • Monatliche Gesamtkosten: 2'330 CHF (1,55% des Umsatzes)
  • Jährliche Kosten: 27'960 CHF

Je höher das Volumen, desto niedriger der Prozentsatz des Umsatzes dank Skaleneffekten.

Wie wählt man seinen Kartenzahlungsanbieter?

Die Wahl des richtigen Anbieters wirkt sich direkt auf Ihre Kosten und Ihre Liquidität aus. Mehrere Kriterien verdienen besondere Aufmerksamkeit.

Beschränken Sie sich nicht auf den angegebenen Satz. Die tatsächlichen Kartenzahlungsgebühren hängen von allen Vertragsbedingungen ab.

Vergleichen Sie mindestens drei Angebote und fordern Sie detaillierte Kostenvoranschläge an. Nehmen Sie sich Zeit, die Kündigungsbedingungen und die Kartenzahlungsfristen zu analysieren, bevor Sie unterschreiben.

Ein guter Anbieter muss bei allen Gebühren transparent sein und bei technischen Problemen einen reaktiven Kundensupport bieten.

Angebote vergleichen: die wesentlichen Punkte

Hier sind die Kriterien, die Sie systematisch überprüfen sollten:

Tatsächlicher Provisionssatz: Seien Sie vorsichtig bei Angaben "ab". Fragen Sie nach dem für Ihr Profil und Volumen geltenden Satz.

Vertragslaufzeit: Einige Verträge binden Sie für 24 oder 36 Monate mit Ausstiegsstrafen.

Kündigungsbedingungen: Kündigungsfrist (oft 3 Monate) und eventuelle Gebühren.

Auszahlungsfristen: T+1, T+2 oder T+3? Die Auswirkungen auf Ihre Liquidität sind nicht zu vernachlässigen.

Qualität des Supports: Verfügbarkeit (Öffnungszeiten, Sprachen), Reaktionsfähigkeit bei Ausfall.

Fordern Sie schriftliche Kostenvoranschläge an und vergleichen Sie Zeile für Zeile.

Die wichtigsten Anbieter in der Schweiz

Der Schweizer Markt umfasst mehrere Arten von Akteuren:

Traditionelle Banken (UBS, Credit Suisse, PostFinance, Kantonalbanken): Komplettlösungen, aber manchmal teurer, geeignet für etablierte KMU.

Spezialisierte Anbieter (SumUp, Zettle, Twint): Einfache Angebote mit wenig Bindung, ideal für kleine Volumen oder Start.

Payment-Aggregatoren (Stripe, Datatrans, Worldline): Technische Lösungen für E-Commerce und erweiterte Integrationen.

Jeder Anbietertyp entspricht einem anderen Unternehmensprofil. Selbständige bevorzugen oft die Einfachheit, während etablierte KMU die Integration mit ihrer Buchhaltung suchen.

Zahlungsfristen: Wie lange dauert es, bis Sie Ihr Geld erhalten?

Die Kartenzahlungsfristen variieren je nach Anbieter und wirken sich direkt auf Ihre Liquidität aus.

Standardfristen:

  • T+1: Auszahlung am nächsten Tag (Premium-Angebote oder grosse Volumen)
  • T+2: Die häufigste Frist in der Schweiz
  • T+3: Einige günstigere Anbieter wenden diese Frist an

Für ein KMU mit einem Kartenumsatz von 50'000 CHF/Monat stellt der Unterschied zwischen T+1 und T+3 etwa 3'300 CHF dar, die dauerhaft gebunden sind.

Dieser Parameter ist entscheidend für Ihr Liquiditätsmanagement, besonders wenn Ihre Margen knapp sind oder Ihre Lieferanten bei den Fristen anspruchsvoll sind.

Argumente zur internen Überzeugung für die Einführung der Kartenzahlung

Wenn Ihr Unternehmen zögert, den Schritt zu wagen, hier ist, wie Sie das Dossier präsentieren können:

Berechnung der Rentabilitätsschwelle: Bei einem durchschnittlichen Warenkorb von 80 CHF und einer Provision von 2% zahlen Sie 1,60 CHF pro Transaktion. Wenn dies einen einzigen Zahlungsausfall von 500 CHF pro Jahr verhindert, ist die Investition rentabel.

Reduzierung des Risikos von Zahlungsausfällen: Die Kartenakzeptanz garantiert die sofortige Zahlung, im Gegensatz zur Rechnungsstellung mit 30 Tagen Zahlungsziel.

Zeitersparnis bei der Verwaltung: Weniger Mahnungen, weniger Forderungsmanagement, weniger Zeit für Zahlungserinnerungen.

Wettbewerbsvorteil: Ihre Konkurrenten akzeptieren wahrscheinlich bereits Kartenzahlungen. Sie nicht anzubieten, kann Sie Kunden kosten.

Perspektive: Vergleichen Sie die Kosten von 2% mit einem Skonto von 2%, das auf das Jahr hochgerechnet 36% kosten würde. Die Kartenzahlung ist oft vorteilhafter.

Die Akzeptanz von Kartenzahlungen stellt eine messbare Investition für Ihr KMU dar. Zwischen Transaktionsgebühren von 1,5% bis 3%, monatlichen Fixkosten und Auszahlungsfristen ist es wichtig, die tatsächlichen Auswirkungen auf Ihre Liquidität zu berechnen, bevor Sie sich verpflichten.

Die gute Nachricht: Die Lösungen haben sich demokratisiert. Mobile Terminals und Systeme ohne Bindung ermöglichen es heute kleinen Strukturen, Kartenzahlungen ohne grosses finanzielles Risiko zu testen. Das Wesentliche bleibt, die Angebote entsprechend Ihrem tatsächlichen Transaktionsvolumen zu vergleichen und die an Ihre Tätigkeit angepassten Bedingungen auszuhandeln.

Die Kartenzahlung erleichtert den Zahlungseingang, löst aber nicht alles. Um Ihre Zahlungen effektiv zu verfolgen und unbezahlte Rechnungen automatisch zu mahnen, bleibt eine strukturierte Fakturierungslösung unverzichtbar. Erfahren Sie, wie Sie mehrere Zahlungsmittel kombinieren, um Ihr Finanzmanagement zu optimieren.

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