Mehrere Zahlungsmittel anbieten: Welche sollten Sie Ihren Kunden anbieten?

Einleitung
Ihre Kunden haben unterschiedliche Präferenzen, wenn es ums Bezahlen geht. Einige bevorzugen die traditionelle Banküberweisung, andere die Schnelligkeit von TWINT, und viele entscheiden sich aus Gewohnheit für die Bankkarte. Ihre Zahlungsoptionen zu begrenzen bedeutet, Ihre Zahlungseingänge zu verlangsamen oder sogar Geschäftsmöglichkeiten zu verlieren.
Mehrere Zahlungsmittel für Unternehmen anzubieten ist kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Jede Lösung hat ihre Besonderheiten: Transaktionskosten, Zahlungsfristen, Integrationsfreundlichkeit. Die mobile Zahlung wie TWINT verzeichnet in der Schweiz ein explosives Wachstum, während die Online-Zahlung per Karte für Ferntransaktionen unverzichtbar bleibt.
Aber wie wählt man die richtigen Optionen aus, ohne sich in der technischen Komplexität zu verlieren oder die Gebühren explodieren zu lassen? Dieser Leitfaden stellt Ihnen die wichtigsten in der Schweiz verfügbaren Zahlungsmittel, ihre tatsächlichen Kosten und vor allem deren konkrete Implementierung vor. Sie werden auch eine Vergleichstabelle entdecken, um schnell die für Ihren Kundentyp und Ihr Geschäftsvolumen geeigneten Lösungen zu identifizieren. Das Ziel: Ihren Kunden das Leben zu erleichtern und gleichzeitig Ihr Liquiditätsmanagement zu optimieren.
📌 Zusammenfassung (TL;DR)
Die Diversifizierung Ihrer Zahlungsmittel verbessert die Kundenerfahrung und beschleunigt Ihre Zahlungseingänge. Die wichtigsten Optionen in der Schweiz umfassen die Banküberweisung mit QR-Rechnung (kostenlos, aber langsam), die Bankkarte (2-3% Gebühren), TWINT (0,5-1,5%), PayPal (etwa 3,4%) und den automatischen Lastschrifteinzug LSV/DebitDirect. Die Wahl hängt von Ihrem Kundentyp, Ihren durchschnittlichen Beträgen und Ihrer Branche ab. Das Wesentliche ist, 2-3 komplementäre Lösungen zu kombinieren und sie klar in Ihre Rechnungsstellung zu integrieren.
📚 Inhaltsverzeichnis
- Warum mehrere Zahlungsmittel anbieten?
- Die traditionellen Zahlungsmittel in der Schweiz
- Die digitalen und mobilen Zahlungsmittel
- Vergleichstabelle der Zahlungsmittel
- Wie Sie die passenden Zahlungsmittel für Ihre Geschäftstätigkeit auswählen
- Wie Sie diese Zahlungsmittel konkret implementieren
- Die zu vermeidenden Fehler
Warum mehrere Zahlungsmittel anbieten?
Die Diversifizierung Ihrer Zahlungsmittel verbessert direkt Ihre Liquidität. Ein Kunde, der über seinen bevorzugten Kanal bezahlen kann, zahlt schneller und bereitwilliger.
Die konkreten Vorteile:
- Reduzierung der Zahlungsfristen um durchschnittlich 5 bis 15 Tage
- Erhöhung der Conversion-Rate (weniger Abbrüche)
- Verbesserung der Kundenerfahrung
- Anpassung an unterschiedliche Gewohnheiten je nach Alter und Branche
Die Wahl des Zahlungsmittels beeinflusst direkt Ihr Liquiditätsmanagement. Die Kombination von Überweisung, Karte und TWINT deckt 90% der Präferenzen in der Schweiz ab.
Die traditionellen Zahlungsmittel in der Schweiz
Die klassischen Zahlungsmittel bleiben für jedes Schweizer Unternehmen unverzichtbar. Sie bieten Zuverlässigkeit und Konformität mit lokalen Standards.
Die Banküberweisung dominiert B2B-Transaktionen, während sich die Bankkarte im B2C-Bereich durchsetzt. Diese traditionellen Optionen garantieren eine breite Abdeckung Ihrer Kundschaft.
Ihr Hauptvorteil: universelle Akzeptanz und etabliertes Vertrauen. Auch wenn neue Akteure auftauchen, bleiben diese Lösungen die Grundlage jeder Zahlungsstrategie.
Die Banküberweisung und die QR-Rechnung
Vorteile: Obligatorischer Schweizer Standard, nahezu keine Kosten, garantierte Konformität, von allen Kunden akzeptiert.
Nachteile: Bearbeitungszeiten von 1 bis 3 Werktagen, abhängig von der Aktion des Kunden, keine sofortige Zahlung.
Kosten: Generell kostenlos oder minimale Bankgebühren (0,10-0,50 CHF pro Transaktion je nach Bank).
Implementierung: Verwenden Sie eine konforme Rechnungssoftware wie BePaid, um automatisch gültige QR-Rechnungen zu generieren. Der Versandzeitpunkt beeinflusst auch die Zahlungsgeschwindigkeit.
Die Zahlung per Bankkarte (Debit und Kredit)
Vorteile: Sofortige Zahlung, allen Kunden vertraut, gesichert durch internationale Standards, hohe Akzeptanzrate.
Nachteile: Transaktionsgebühren von 1,5% bis 3% je nach Anbieter und Kartentyp, erfordert ein physisches Terminal oder ein Online-Gateway.
Kosten: Provision pro Transaktion + eventuelle monatliche Gebühren (20-50 CHF) für das Terminal.
Implementierung: Wählen Sie zwischen physischem Terminal (Sumup, Zettle) für persönliche Zahlungen oder Online-Gateway (Stripe, Datatrans) für E-Commerce.
Die digitalen und mobilen Zahlungsmittel
Digitale Lösungen verändern die Zahlungsgewohnheiten in der Schweiz. Die mobile Zahlung macht mittlerweile über 40% der Nahbereichstransaktionen aus.
Diese Mittel kombinieren Geschwindigkeit und Einfachheit. Ein gescannter QR-Code, eine Bestätigung, und die Zahlung ist in wenigen Sekunden abgeschlossen.
Die zunehmende Akzeptanz, besonders bei den unter 50-Jährigen, macht diese Optionen für B2C-orientierte Geschäfte und Dienstleistungen unverzichtbar. Das Digitale zu ignorieren bedeutet, Kunden zu verlieren.
TWINT: der mobile Schweizer Standard
Vorteile: Von über 50% der Schweizer Bevölkerung genutzt, sofortige Zahlung, einfache und sichere Benutzeroberfläche, kein Terminal erforderlich.
Nachteile: Nur auf die Schweiz beschränkt, variable Transaktionsgebühren je nach Volumen, erfordert technische Integration.
Kosten: Etwa 1% bis 2% pro Transaktion je nach monatlichem Volumen.
Implementierung: Integration über TWINT-QR-Code auf Ihren Rechnungen oder über Online-Zahlungsgateway (Datatrans, Six Payment). Einfache Konfiguration mit Support auf Deutsch.
PayPal und andere elektronische Geldbörsen
Vorteile: Internationale Bekanntheit, Käufer- und Verkäuferschutz, schnelle Zahlung, ideal für ausländische Kundschaft.
Nachteile: Höhere Gebühren (2,5% bis 3,5% + 0,55 CHF pro Transaktion), in der Schweiz weniger populär als TWINT, manchmal komplexe Benutzeroberfläche.
Kosten: Provision pro Transaktion, degressiv je nach monatlichem Volumen.
Implementierung: Erstellung eines kostenlosen Geschäftskontos, Integration auf der Website oder Versand von Zahlungslinks per E-Mail. Konfiguration in 30 Minuten.
Der automatische Lastschrifteinzug (LSV/DebitDirect)
Vorteile: Ideal für wiederkehrende Zahlungen (Abonnements, Mieten), Einzugsrate über 95%, vollständige Automatisierung, Vorhersehbarkeit des Cashflows.
Nachteile: Erfordert unterschriebene Kundenermächtigung, anfänglicher administrativer Aufwand, Bearbeitungszeit von 2-5 Tagen.
Kosten: Variable Bankgebühren (0,20-1 CHF pro Lastschrift) je nach Bank und Volumen.
Implementierung: LSV/DD-Vereinbarung mit Ihrer Bank und von jedem Kunden unterschriebene Lastschriftermächtigung. Standardisierter, aber strenger Prozess.
Vergleichstabelle der Zahlungsmittel
| Mittel | Frist | Kosten | Implementierung | Empfohlene Verwendung |
|---|---|---|---|---|
| Überweisung/QR-Rechnung | 1-3 Tage | ~0 CHF | Einfach | B2B, alle Branchen |
| Bankkarte | Sofort | 1,5-3% | Mittel | B2C, Handel |
| TWINT | Sofort | 1-2% | Mittel | B2C, nur Schweiz |
| PayPal | Sofort | 2,5-3,5% | Einfach | International, E-Commerce |
| Automatischer Lastschrifteinzug | 2-5 Tage | 0,20-1 CHF | Komplex | Abonnements, wiederkehrend |
Wie Sie die passenden Zahlungsmittel für Ihre Geschäftstätigkeit auswählen
Die Wahl der Zahlungsmittel hängt von drei Hauptfaktoren ab: Ihrem Kundentyp, Ihren Transaktionsvolumen und Ihrer Branche.
Es ist unnötig, die Optionen zu vervielfachen. Drei gut gewählte Mittel reichen in der Regel aus, um 95% der Bedürfnisse Ihrer Kunden abzudecken.
Analysieren Sie Ihre aktuellen Transaktionen: Wer zahlt wie, was sind die durchschnittlichen Fristen, wo verlieren Sie Kunden? Die Antworten leiten Ihre Implementierungsprioritäten.
Je nach Kundentyp
B2B: Bevorzugen Sie Banküberweisung/QR-Rechnung (Standard) + automatischer Lastschrifteinzug für wiederkehrende Verträge. Unternehmen bevorzugen die Nachvollziehbarkeit über die Bank.
B2C: Fügen Sie unbedingt TWINT und Bankkarte hinzu. Privatpersonen möchten sofort und einfach bezahlen.
Mix B2B/B2C: Kombinieren Sie 3-4 Optionen: QR-Rechnung + TWINT + Karte deckt das Wesentliche ab.
Internationale Kundschaft: Integrieren Sie PayPal oder Stripe, um Zahlungen aus dem Ausland ohne Wechselkurskomplikationen zu erleichtern.
Je nach Volumen und durchschnittlichen Beträgen
Kleine häufige Beträge (< 100 CHF): TWINT und Bankkarte sind unerlässlich. Kunden möchten schnell ohne Verzögerung bezahlen.
Grosse gelegentliche Beträge (> 1000 CHF): Die Banküberweisung bleibt bevorzugt. Gebühren von 2-3% auf Karte werden unerschwinglich.
Wiederkehrende Abonnements: Der automatische Lastschrifteinzug optimiert Ihre Liquidität und reduziert Zahlungsausfälle um 70%.
Berechnen Sie immer: Provision × monatliches Volumen versus Zeitgewinn und Reduzierung von Zahlungsverzögerungen.
Je nach Branche
E-Commerce: Karte + TWINT + PayPal sind unerlässlich. Ohne sie verlieren Sie 40% der potenziellen Conversions.
Professionelle Dienstleistungen/Beratung: Die QR-Rechnung per Überweisung reicht oft aus. Ihre Kunden sind Unternehmen, die an diesen Prozess gewöhnt sind.
Einzelhandel: Karte + TWINT als Priorität. Die sofortige Zahlung verbessert die Kundenerfahrung im Geschäft.
SaaS/Abonnements: Automatischer Lastschrifteinzug + Karte zur Sicherung Ihrer wiederkehrenden Einnahmen und Automatisierung der Rechnungsstellung.
Wie Sie diese Zahlungsmittel konkret implementieren
Die Implementierung neuer Zahlungsmittel folgt einem strukturierten Prozess in vier Schritten. Jede Phase erfordert Aufmerksamkeit und Planung.
Überstürzen Sie nichts. Eine schrittweise Implementierung vermeidet kostspielige Fehler und ermöglicht Anpassungen basierend auf Kundenfeedback.
Rechnen Sie mit 2 bis 4 Wochen zwischen der Entscheidung und der vollständigen Operationalisierung, je nach Komplexität der gewählten Lösungen und Ihrer bestehenden Infrastruktur.
Schritt 1: Bewerten Sie Ihre Bedürfnisse und Prioritäten
Beginnen Sie mit der Analyse der aktuellen Präferenzen Ihrer Kunden. Fragen Sie sie direkt oder beobachten Sie wiederkehrende Anfragen.
Berechnen Sie die Auswirkung der Gebühren auf Ihre Marge: 2% auf einen Umsatz von 100'000 CHF entsprechen 2'000 CHF jährlich. Ist das akzeptabel?
Identifizieren Sie Ihre bestehenden Probleme mit Zahlungsfristen. Wenn 30% Ihrer Rechnungen verspätet bezahlt werden, kann die Diversifizierung der Mittel dieses Problem lösen.
Beginnen Sie mit maximal 2-3 Optionen, um Komplexität zu vermeiden.
Schritt 2: Wählen Sie Ihre Anbieter
Vergleichen Sie Gebühren und Konditionen: Stripe (1,9% + 0,30 CHF) versus Datatrans (verhandelbare Tarife je nach Volumen), Sumup (1,95%) versus Zettle (1,75%).
Überprüfen Sie die Kompatibilität mit Ihren bestehenden Tools. Einige Gateways integrieren sich direkt in Ihre Rechnungssoftware.
Bevorzugen Sie Lösungen mit Support auf Deutsch und Konformität mit Schweizer Standards (PCI-DSS, Datenschutz).
Lesen Sie die Kündigungsbedingungen: Einige Verträge verlangen Mindestlaufzeiten oder Ausstiegsgebühren.
Schritt 3: Integrieren Sie die Optionen in Ihre Rechnungsstellung
Verwenden Sie eine Rechnungssoftware, die Zahlungsmittel zentralisiert. Dies vereinfacht die Verwaltung und Nachverfolgung.
Mit BePaid: Native konforme QR-Rechnungen + Möglichkeit, klare Anweisungen für TWINT, Karte oder andere Mittel hinzuzufügen.
Erwähnen Sie die verfügbaren Optionen explizit auf jeder Rechnung. Ein informierter Kunde zahlt schneller.
Dieser Ansatz verbessert die Kundenbeziehungen, indem er ihnen Flexibilität und Komfort bietet.
Schritt 4: Kommunizieren Sie mit Ihren Kunden
Informieren Sie Ihre Kunden über die neuen verfügbaren Optionen per E-Mail, Newsletter oder bei der nächsten Rechnung. Erklären Sie die Vorteile für sie.
Geben Sie die akzeptierten Mittel klar auf Ihren Rechnungen, Ihrer Website, E-Mail-Signaturen und Verkaufsunterlagen an. Die Sichtbarkeit fördert die Akzeptanz.
Schulen Sie Ihr Team in den neuen Prozessen: wie man TWINT-Zahlungen überprüft, Kartenrückerstattungen verwaltet, fehlgeschlagene Lastschriften bearbeitet.
Verfolgen Sie die Akzeptanz während 2-3 Monaten und passen Sie bei Bedarf an. Einige Mittel können sich als unnötig erweisen.
Die zu vermeidenden Fehler
Zu viele Optionen anbieten erschwert die Wahl und verlangsamt die Entscheidung. Beschränken Sie sich auf 3-4 relevante Mittel.
Die Auswirkung der Gebühren nicht berechnen auf Ihre Rentabilität. Ein Satz von 3% kann Ihre Marge bei bestimmten Produkten oder Dienstleistungen zunichtemachen.
Vergessen zu testen die Prozesse vor vollständiger Einführung. Führen Sie Testtransaktionen für jedes Mittel durch.
Das Team nicht schulen schafft Verwirrung und Fehler. Jeder muss wissen, wie man Zahlungen überprüft und bearbeitet.
Sicherheit vernachlässigen und PCI-DSS-Konformität für Kartenzahlungen setzt Sie erheblichen rechtlichen und finanziellen Risiken aus.
Mehrere Zahlungsmittel für Ihre Kunden anzubieten ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Die Banküberweisung mit QR-Rechnung bleibt in der Schweiz unverzichtbar, aber sie mit TWINT, Bankkarten oder PayPal zu ergänzen verbessert konkret Ihre Einzugsrate und beschleunigt Ihre Zahlungsfristen.
Das Wesentliche ist, entsprechend Ihrer Kundschaft und Ihrer Geschäftstätigkeit zu wählen, ohne unnötig die Gebühren zu vervielfachen. Beginnen Sie mit den relevantesten Optionen, testen Sie, und passen Sie dann basierend auf dem Feedback Ihrer Kunden an.
Mit BePaid erstellen Sie konforme QR-Rechnungen in wenigen Klicks und verfolgen Ihre Zahlungen in Echtzeit, unabhängig vom gewählten Mittel Ihres Kunden. Die Plattform zentralisiert Ihre Rechnungsstellung und vereinfacht Ihre Zahlungseingangs-Verwaltung. Testen Sie kostenlos bis zu 10 Rechnungen und 5 Kunden, ohne erforderliche Bankkarte.


