Projektabrechnung: Kosten und Margen effizient verwalten

BlogRechnungsstellung12. Dezember 2025
Projektabrechnung: Kosten und Margen effizient verwalten

Einleitung

Ein termingerecht geliefertes Projekt garantiert nicht zwangsläufig ein rentables Projekt. Sie haben diese Situation vielleicht schon erlebt: Der Kunde ist zufrieden, das Ergebnis entspricht dem Briefing, aber wenn Sie die Rechnung machen, liegt die tatsächliche Marge weit unter dem, was Sie geplant hatten. Manchmal haben Sie sogar Geld verloren.

Die Projektabrechnung beschränkt sich nicht darauf, am Ende des Auftrags eine Rechnung zu versenden. Sie beginnt bereits bei der ersten Schätzung und erfordert eine rigorose Kostenverfolgung während der gesamten Ausführung. Von Ihrem Team aufgewendete Zeit, Subunternehmer, Lizenzkäufe, Reisekosten: Jedes Element wirkt sich direkt auf Ihre Projektmargen aus.

Für Agenturen, Freelancer und Berater, die pro Projekt oder pauschal abrechnen, wird die Beherrschung dieser Aspekte schnell essenziell. Ohne klare Methode häufen sich Budgetabweichungen, zusätzliche Anfragen nagen an der Rentabilität, und Sie verlieren die Übersicht darüber, was in Ihrer Tätigkeit wirklich funktioniert.

Dieser Leitfaden erklärt Ihnen, wie Sie die Abrechnung Ihrer Projekte strukturieren, Ihre tatsächlichen Kosten berechnen, Ihre Margen mit konkreten Zahlenbeispielen verfolgen und die richtigen Praktiken einführen, um gelassen abzurechnen und gleichzeitig Ihre Rentabilität zu schützen. Mit oder ohne dedizierte Projektverfolgungssoftware helfen Ihnen diese Prinzipien, die Kontrolle über Ihre Kundenbudgets zurückzugewinnen.

📌 Zusammenfassung (TL;DR)

Die Rentabilität eines Projekts beruht auf drei Säulen: einer realistischen Budgetschätzung, einer rigorosen Verfolgung der tatsächlichen Kosten (Zeit, Subunternehmen, direkte Ausgaben) und einer strukturierten Abrechnung in Meilensteinen. Dieser Leitfaden erläutert, wie Sie Ihre Margen mit Zahlenbeispielen berechnen, Abweichungen antizipieren, Unvorhergesehenes verwalten und die Rentabilität nach Lieferung analysieren, um Ihre nächsten Aufträge zu optimieren.

Die Herausforderungen der Projektabrechnung

Die Projektabrechnung unterscheidet sich radikal von der klassischen Pauschal- oder Stundenabrechnung. Ein Projekt umfasst oft mehrere Beteiligte, schwer vorhersehbare variable Kosten und eine Dauer, die sich über mehrere Wochen oder Monate erstreckt.

Ohne rigorose Verfolgung sind die Risiken real: nicht abgerechnete Budgetüberschreitungen, Projektmargen, die stillschweigend schmelzen, Spannungen mit dem Kunden über Ergebnisse oder Fristen. Eine nicht erfasste Stunde hier, eine vergessene Ausgabe dort, und die Rentabilität verflüchtigt sich.

Agenturen, Berater und Freelancer, die mehrere Projekte gleichzeitig verwalten, sind besonders gefährdet. Jedes Projekt wird zu einem Mini-Unternehmen, das finanziell gesteuert werden muss. Die Kostenverfolgung von Anfang an zu beherrschen bedeutet, Ihre Margen und Ihre Kundenbeziehung zu schützen.

Umfang und Budgetprognose definieren

Jedes rentable Projekt beginnt mit einer präzisen Abgrenzung. Definieren Sie klar die erwarteten Ergebnisse, die notwendigen Ressourcen (interne Stunden, Subunternehmen, Kosten) und legen Sie ein schriftlich bestätigtes prognostiziertes Kundenbudget fest.

Das detaillierte Angebot ist Ihr bester Verbündeter: Es legt die vertraglichen Grundlagen fest und begrenzt Missverständnisse. Je präziser es ist, desto weniger unangenehme Überraschungen erleben Sie unterwegs.

Zahlenbeispiel: Webseiten-Relaunch-Projekt

  • UI/UX-Design: 25 Stunden à 90 CHF/h = 2'250 CHF
  • Entwicklung: 40 Stunden à 100 CHF/h = 4'000 CHF
  • Kosten (Hosting, Lizenzen): 300 CHF
  • Total abgerechnet netto: 6'550 CHF

Dieses Budgetprognose wird Ihre Referenz für die Steuerung der Rentabilität.

Die tatsächlichen Kosten eines Projekts berechnen

Den abgerechneten Betrag zu kennen reicht nicht aus. Um die tatsächliche Rentabilität eines Projekts zu messen, müssen Sie seine vollständigen Selbstkosten berechnen.

Diese tatsächlichen Kosten setzen sich aus drei grossen Kategorien zusammen:

  • Die aufgewendete Zeit von Ihnen und Ihrem Team, bewertet zu einem internen Stundensatz
  • Die externen Kosten: Subunternehmen, Lizenzen, Drittanbieter-Services
  • Die direkten Ausgaben: Reisen, Drucke, projektspezifische Käufe

Jeder ausgegebene Franken oder jede investierte Stunde reduziert Ihre Marge. Nur durch die präzise Verfolgung dieser drei Komponenten wissen Sie, ob Ihr Projekt rentabel ist oder nicht.

Aufgewendete Zeit und interner Stundensatz

Zeit ist Ihre wichtigste Ressource. Um sie korrekt zu bewerten, definieren Sie einen internen Stundensatz, der Ihre Fixkosten, Ihre Betriebskosten und Ihre Zielmarge abdeckt.

Dieser Satz ist nicht unbedingt derjenige, den Sie dem Kunden in Rechnung stellen: Es sind Ihre Selbstkosten pro Stunde. Er ermöglicht es Ihnen zu messen, wie viel jede gearbeitete Stunde Ihre Tätigkeit tatsächlich "kostet".

Beispiel: Sie legen einen internen Satz von 80 CHF/h fest. Wenn Sie 50 Stunden für ein Projekt aufwenden, betragen die internen Zeitkosten 4'000 CHF.

Verfolgen Sie Ihre Stunden täglich mit einem Timesheet oder einem Projektverwaltungstool. Je präziser Ihre Verfolgung ist, desto zuverlässiger werden Ihre Margenberechnungen sein.

Um mehr über die Berechnung Ihres Satzes zu erfahren, konsultieren Sie unseren Leitfaden wie man seine Freelancer-Tarife berechnet und festlegt.

Externe Kosten und Subunternehmen

Nicht alle Projekte werden intern realisiert. Sobald Sie einen Subunternehmer beauftragen, eine Lizenz kaufen oder einen kostenpflichtigen externen Service nutzen, müssen diese Kosten in Ihre Rentabilitätsberechnung integriert werden.

Beispiel:

  • Externer Grafiker: 1'200 CHF
  • Temporäre Softwarelizenz: 150 CHF
  • Cloud-Hosting-Service: 80 CHF

Total externe Kosten: 1'430 CHF

Diese Beträge reduzieren direkt Ihre Bruttomarge. Denken Sie daran, sie in Ihrem Angebot zu berücksichtigen und sie nach und nach zu dokumentieren.

Direkte Projektkosten

Direkte Kosten werden oft unterschätzt, aber sie häufen sich schnell an: Reisen zum Kunden, Mahlzeiten, Unterkunft, Drucke, Kauf von spezifischem Material.

Beispiel:

  • Kundenreise (Zug + Taxi): 180 CHF
  • Druck von Entwürfen: 60 CHF
  • Fotomaterial: 100 CHF

Total direkte Kosten: 340 CHF

Bewahren Sie alle Belege auf und notieren Sie diese Kosten laufend. Einige können dem Kunden weiterberechnet werden, andere gehen zu Ihren Lasten: Klären Sie dies bereits im Angebot.

Margenberechnungsmodell: vollständiges Zahlenbeispiel

Nehmen wir ein fiktives Projekt, um die vollständige Berechnung der Projektmarge zu veranschaulichen.

Projekt: Corporate-Identity-Relaunch

Dem Kunden in Rechnung gestelltes Budget (netto): 8'500 CHF

Tatsächliche Kosten:

  • Interne Zeit: 50h × 80 CHF/h = 4'000 CHF
  • Externer Grafiker: 1'200 CHF
  • Lizenzen und Tools: 150 CHF
  • Reise- und Druckkosten: 240 CHF

Total tatsächliche Kosten: 5'590 CHF

Bruttomarge: 8'500 − 5'590 = 2'910 CHF

Margensatz: (2'910 / 8'500) × 100 = 34,2 %

Ein Margensatz von 34 % ist für ein Dienstleistungsprojekt in Ordnung. Unter 20-25 % wird die Rentabilität fragil. Über 40 % befinden Sie sich in einer komfortablen Zone, vorausgesetzt Ihre Schätzungen sind realistisch.

Diese Art von Berechnung sollte während und nach jedem Projekt durchgeführt werden, um Ihre Praktiken anzupassen.

Fortschritt verfolgen und Abweichungen antizipieren

Ein zu Beginn gut abgegrenztes Projekt kann unterwegs abweichen. Die Echtzeitverfolgung ist unerlässlich, um Ihr Budgetprognose mit den tatsächlich angefallenen Kosten zu vergleichen.

Richten Sie ein einfaches Dashboard ein: aufgewendete Stunden vs. budgetierte Stunden, angefallene Kosten vs. geplante Kosten. Sobald eine signifikante Abweichung auftritt, stellen Sie sich die richtigen Fragen: schlecht definierter Umfang? Kundenanfrage ausserhalb des Scopes? Anfängliche Unterschätzung?

Der Scope Creep (Umfangsabweichung) ist der Feind Nummer eins Ihrer Margen. Je früher Sie eine Überschreitung erkennen, desto besser können Sie reagieren: neu verhandeln, einen Nachtrag abrechnen, die Ergebnisse anpassen.

Verwenden Sie ein tägliches Timesheet und zentralisieren Sie Ihre Daten. Eine Projektverfolgungssoftware, die mit Ihrer Abrechnung gekoppelt ist, spart Ihnen wertvolle Zeit. Entdecken Sie, wie Sie Projektverfolgung und Rechnungsstellung optimieren.

In mehreren Schritten abrechnen: Anzahlungen und Meilensteine

Die vollständige Abrechnung eines Projekts bei Lieferung belastet Ihre Liquidität und erhöht das Risiko von Zahlungsausfällen. Die Lösung: in mehreren Schritten abrechnen entsprechend dem Fortschritt.

Ein klassisches Schema:

  • 30 % Anzahlung zu Beginn, um das Engagement abzusichern
  • 40 % zur Halbzeit, bei Validierung eines wichtigen Meilensteins (Entwürfe, Prototyp, Phase 1)
  • 30 % bei Endlieferung

Diese Aufteilung verbessert Ihre Liquidität, reduziert das finanzielle Risiko und strukturiert die Kundenbeziehung. Jede Zahlung validiert eine Etappe, was Beanstandungen am Projektende begrenzt.

Die Anzahlungsabrechnung muss die Schweizer Regeln bezüglich MWST und Pflichtangaben einhalten. Um alles über das Thema zu erfahren, konsultieren Sie unseren vollständigen Leitfaden über wie man Anzahlungen in Rechnung stellt.

Unvorhergesehenes und zusätzliche Anfragen verwalten

Selten verlaufen Projekte genau wie geplant. Ein Kunde fordert eine zusätzliche Funktionalität, ein Ergebnis entwickelt sich weiter, ein technisches Problem taucht auf.

Diese Change Requests (Änderungsanfragen) müssen mit Strenge behandelt werden:

  • Bestätigen Sie schriftlich, dass die Anfrage ausserhalb des ursprünglichen Umfangs liegt
  • Beziffern Sie die zusätzlichen Kosten (Stunden, Ressourcen, Fristen)
  • Erstellen Sie einen Nachtrag oder eine Zusatzrechnung, bevor Sie beginnen

Arbeiten Sie niemals "auf Sicht" in der Hoffnung, später zu regulieren. Transparenz schützt Ihre Marge und bewahrt die Kundenbeziehung. Ein gut informierter Kunde akzeptiert einen Aufpreis leichter als ein am Projektende überraschter Kunde.

Dokumentieren Sie jeden Austausch und jede Validierung. Das ist Ihre beste Versicherung im Streitfall.

Rentabilität nach Projektabschluss analysieren

Sobald das Projekt geliefert und abgerechnet ist, gehen Sie nicht sofort zum nächsten über. Nehmen Sie sich die Zeit für eine vollständige Rentabilitätsbilanz.

Vergleichen Sie Ihre ursprünglichen Prognosen mit den tatsächlichen Zahlen:

  • Geschätzte Stunden vs. tatsächlich aufgewendete Stunden
  • Budgetprognose vs. tatsächliche Kosten
  • Zielmarge vs. Endmarge

Identifizieren Sie die Abweichungen und ihre Ursachen: Unterschätzung der Zeit? Schlecht definierter Umfang? Unvorhergesehene Kosten? Nicht abgerechnete Kundenanfragen?

Diese Projektanalyse ist eine Goldgrube, um Ihre zukünftigen Schätzungen zu verbessern, Ihre Prozesse anzupassen und zu vermeiden, dieselben Fehler zu wiederholen. Nutzen Sie jede Erfahrung, um Ihre Kalkulationsmethode und Steuerung zu verfeinern.

Eine einfache Excel-Tabelle oder ein Tab in Ihrem Verwaltungstool reicht aus, um diese Bilanzen festzuhalten.

Best Practices zur Optimierung Ihrer Margen

Um die Rentabilität Ihrer Projekte zu maximieren, sind hier die wesentlichen Praktiken, die Sie übernehmen sollten:

  • Grenzen Sie den Umfang präzise ab von Anfang an, mit einem detaillierten und validierten Angebot
  • Verfolgen Sie Ihre Stunden täglich, nicht am Wochen- oder Monatsende
  • Rechnen Sie Anzahlungen ab, um Ihre Liquidität abzusichern
  • Planen Sie eine Sicherheitsmarge von 10 bis 15 % in Ihren Schätzungen ein
  • Verwenden Sie eine Projektverfolgungssoftware, die in Ihre Abrechnung integriert ist, um Daten zu zentralisieren
  • Kommunizieren Sie regelmässig mit dem Kunden über den Fortschritt und eventuelle Anpassungen

BePaid zentralisiert die Rechnungserstellung und die Zahlungsverfolgung und ermöglicht es Ihnen, Ihre Projekte zu steuern, ohne zwischen mehreren Tools zu jonglieren. Wenn Sie noch Excel verwenden, entdecken Sie warum Sie auf eine dedizierte Software umsteigen sollten.

Die Projektabrechnung erfordert eine klare Sicht auf Ihre tatsächlichen Kosten: aufgewendete Zeit, externe Kosten, direkte Ausgaben. Ohne diese rigorose Verfolgung ist es unmöglich, Ihre Margen präzise zu berechnen oder die Projekte zu identifizieren, die Ihre Rentabilität belasten.

Die Schritte sind einfach: ein Budgetprognose definieren, den Fortschritt in Echtzeit verfolgen, nach Meilensteinen abrechnen, um Ihre Liquidität abzusichern, und die Endrentabilität analysieren. Jedes Projekt wird dann zu einer Lernquelle, um Ihre zukünftigen Schätzungen zu verfeinern und Ihre Margen zu optimieren.

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